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Change-Management

Storytelling in Change-Prozessen

VerĂ€nderungen sind herausfordernd – doch Geschichten können dabei helfen, sie zu meistern. Storytelling schafft Sinn, motiviert Teams und verbindet Menschen in Change-Prozessen. Drei Methoden zeigen, wie das gelingen kann – mit Empathie statt Manipulation.

Teilnehmende sitzen im Kreis, Coaching-Methodenkarten und Modelle liegen auf dem Boden – gemeinsames Arbeiten an Konzepten und Prozessen.

Warum Geschichten VerÀnderung bewegen können

VerĂ€nderung, Entwicklung und Wandel gehören zu jeder Organisation. Unternehmen, Abteilungen und Teams haben eine Geschichte, die sie auf unterschiedliche Weise erzĂ€hlen. Auch ĂŒber die Zukunft werden Geschichten erzĂ€hlt. Manchmal in HochglanzbroschĂŒren, in Vorstandssitzungen, auf Fluren oder in Workshops. Diese Geschichten sind oft sehr unterschiedlich und haben (in Anlehnung an das Drama-Dreieck der Transaktionsanalyse) unterschiedliche TĂ€ter, Retter und Opfer. Aus diesen GrĂŒnden hat sich Storytelling als eine wertvolle Methode erwiesen, um VerĂ€nderungsprozesse zu gestalten und Mitarbeiter zu motivieren.

Achtung: Storytelling ist kein Manipulationsinstrument

Wir stellen hier drei Grundstrukturen dafĂŒr vor. Vorab aber eine wichtige WARNUNG: Storytelling kann schnell manipulativ werden. Es braucht daher ein echtes VerstĂ€ndnis fĂŒr die Herausforderungen und Probleme der Menschen und gleichzeitig eine authentische Haltung, die deutlich macht: Ich verstehe die Schwierigkeiten und sehe gleichzeitig die Chancen!

Heldenreise

Eines der bekanntesten Konzepte im Storytelling fĂŒr Change-Prozesse ist die Heldenreise. Inspiriert von Joseph Campbell, zeigt die Heldenreise den Weg eines Protagonisten aus der gewohnten Welt in ein Abenteuer, durch RĂŒckschlĂ€ge und Schwierigkeiten, bis er als Held in die verĂ€nderte Welt zurĂŒckkehrt.

Beispiel: VerĂ€nderung durch neue Mitbewerber und Umsatzeinbruch. Die Heldin der Geschichte kann sowohl das WIR, als auch jede einzelne Person im Unternehmen sein. Der “Ruf des Abenteuers” ist in diesem Fall die VerĂ€nderung im Markt. Die “Weigerung” ist die verstĂ€ndliche erste Reaktion, dass man “keinen Bock” darauf hat.

Durch die passenden Mentoren (FĂŒhrungskrĂ€fte, Coaches, Kolleg*innen, Change-Companions, Strategy-Networker
) kann nun die erste Schwelle ĂŒberwunden werden, um sich dem Abenteuer zu stellen.

Die Krise im zweiten Akt besteht in diesem Beispiel aus mehreren gescheiterten Versuchen, Kund*innen zurĂŒckzugewinnen. Vielleicht springen sogar wichtige Kolleg*innen ab und wechseln zur Konkurrenz. Um diese Krise zu ĂŒberwinden, muss sich die Heldin mit ihrer innersten Kraftquelle verbinden. In Teams kann diese Kraftquelle z.B. das wiedergewonnene Vertrauen zueinander sein oder eine Verbindung zum grĂ¶ĂŸeren Sinn (zum Purpose, zum WHY) der gemeinsamen Arbeit. Mit dieser Kraft werden die HĂŒrden ĂŒberwunden. Das Team mobilisiert alle KrĂ€fte, wĂ€chst sozusagen ĂŒber sich hinaus.

Mit dem “RĂŒckweg” beginnt der dritte Akt – zurĂŒck zum “neuen Normal”. Wichtig ist, dass die Organisation, das Team oder die Person nach dieser Heldenreise nicht mehr dieselbe ist. Die neuen oder wiederentdeckten Kraftquellen und Ressourcen sind nun voll integriert und bereichern als “Elixier” die Zeit nach der abgeschlossenen VerĂ€nderung.

Walt-Disney-Methode

Eine weitere kreative Methode im Storytelling fĂŒr Change ist die Walt-Disney-Methode. Walt Disney war ein Meister der Phantasie und der Innovation. Diese Methode teilt den Change-Prozess in drei verschiedene Rollen: den TrĂ€umer, den Kritiker und den Realisten. Der TrĂ€umer denkt in großen Visionen und Ideen. Der Kritiker betrachtet mögliche Herausforderungen und Hindernisse und der Realist organisiert die Umsetzung. Durch den Wechsel zwischen diesen Perspektiven können immer wieder neue Geschichten erzĂ€hlt werden, die einen Kompromiss zwischen dem großen Traum und den Hindernissen der RealitĂ€t darstellen.

Senoi-Technik

Die Senoi-Technik ist eine weitere effektive Methode im Storytelling fĂŒr Change. Diese Methode stammt von den Senoi, einem indigenen Volk in Malaysia. Sie betont die Bedeutung von TrĂ€umen und dem gemeinsamen ErzĂ€hlen von Geschichten als Werkzeuge zur BewĂ€ltigung von Ängsten und zur Förderung von Entwicklung. Im Unternehmenskontext können Mitarbeiter*innen eingeladen werden, ihre TrĂ€ume und Ängste in Bezug auf VerĂ€nderungen zu teilen. Die Geschichten aus diesen ErzĂ€hlungen können dann gemeinsam immer weitererzĂ€hlt werden. Es ist wichtig, dass sich jede Geschichte auf das Positive konzentriert, z.B. das Happy End, Lernen und Wachstum oder die positiven Beziehungen, die durch die gemeinsame Erfahrung entstehen.

Diese Methode ist sehr hilfreich, um VerstĂ€ndnis und Empathie zu fördern und um einen kollektiven Traum fĂŒr die Zukunft der Organisation zu schaffen.