Die Metapher von Elefant und Reiter ist ein Modell, das auf den amerikanischen Psychologen John Haidt zurückgeht.
Es beschreibt das Zusammenspiel von rationalem Denken (präfrontaler Kortex) und emotionalem Empfinden (limbisches System).
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Mehr InformationenDer Reiter sitzt oben, blickt in die Zukunft und trifft rationale Entscheidungen.
Der Elefant trägt den Reiter. Er ist ein Gemütstier. Er sucht das Angenehme und vermeidet das Bedrohliche. Der Elefant ist stärker. Das limbische System (Elefant) dient als ständiger Filter unserer Umwelt. Alle Reize, die wir wahrnehmen, werden hier bewertet. Angenehmes führt zu positiven Gefühlen und Annäherung. Unangenehmes und Bedrohliches führt zur Vermeidung. Der Elefant ist also immer wachsam und steuert unser intuitives Verhalten.
Die drei Elemente des Modells im Überblick
Reiter
Der Reiter blickt in die Zukunft, auf die nächsten Projektschritte, Aufgaben und Herausforderungen. Er antwortet mit logischen und rationalen Erklärungen und Lösungen.
Elefant
Der Elefant vergleicht die Gegenwart mit Erfahrungen aus der Vergangenheit. Er reagiert emotional und intuitiv. Entweder in Form einer Annäherungsmotivation (Hinbewegung) oder einer Vermeidungsmotivation (Wegbewegung).
Pfad
Der Pfad ist der Kontext mit etablierten Ressourcen, Regeln und Grenzen. Je leichter es ist, dem Pfad in kleinen Schritten zu folgen, desto weniger Widerstand wird er hervorrufen..
Anwendung von Elefant und Reiter in Coaching und Moderation
Es ist hilfreich, das Zusammenspiel von rationalem Planen und Entscheiden einerseits und emotionalem, intuitivem Verhalten andererseits zu verstehen. In Coaching und Moderation erleben wir immer wieder zwei Hauptanwendungsbereiche:-
1. SelbstmanagementDas Thema Willenskraft hat viel mit dem Zusammenspiel von rationalen Entscheidungen (Reiter) und gewohnheitsmäßigem Verhalten (Elefant) zu tun. Der Zwiespalt, den viele Menschen mit ihren guten Vorsätzen erleben, rührt von den unterschiedlichen Bedürfnissen von Elefant und Reiter her. Im Selbstmanagement ist es daher wichtig, den Elefanten emotional für die gemeinsamen Ziele zu gewinnen, z.B. durch positive Emotionen wie Freude und Stolz, durch innere Bilder und Zielfilme etc. Auch der Pfad spielt eine wichtige Rolle. Wer keine Schokolade im Haus hat, muss auch nicht der Versuchung widerstehen, Schokolade zu essen.
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2. Kommunikation und LeadershipWer mit Menschen zu tun hat, kommuniziert im Bild von Elefant und Reiter immer mit mindestens zwei Zuhörern: dem rationalen Reiter, der Zahlen, Daten und Fakten hören will, und dem emotionalen Elefanten, der Angenehmes erreichen und Unangenehmes vermeiden möchte. Das bedeutet, dass wir in den Botschaften, die wir aussenden, den Reiter mit unserer Logik überzeugen und den Elefanten mit attraktiven Bildern, ja sogar mit unserer Körpersprache und unserem Tonfall gewinnen können..
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Mehr InformationenQuellen
Jonathan Haidt: Die Glückshypothese: Was uns wirklich glücklich macht.
Die Quintessenz aus altem Wissen und moderner Glücksforschung
Daniel Kahnemann: Schnelles Denken, langsames Denken