Das ist das Tool
Change-Prozesse verlaufen selten in einer geraden Linie von Start bis Ziel. Es gibt Höhen und Tiefen, oft werden auch Schleifen gedreht und wie in einem großen Kreislauf beginnt am Ende des einen Change schon die nächste Veränderung.
Ein einfaches und sehr hilfreiches Bild, um diesen Vorgang zu beschreiben, bietet „das Haus der Veränderung“ mit seinen vier Zimmern. Die vier Zimmer stehen für vier Phasen, die Mitarbeiter und Teams typischerweise durchlaufen.
So kannst du es anwenden
Wir beginnen im Raum der Selbstzufriedenheit. Das vorherrschende Gefühl ist „läuft doch“, „alles bestens“ „weiter so“. Im Raum der Selbstzufriedenheit besteht die Aufgabe der Führungskraft darin, gute Beziehungen zum Team zu pflegen und die bestehenden Abläufe optimal zu unterstützen.
Wenn nun jedoch ein Veränderungsprozess angestoßen wird, steigen wir ein Stockwerk hinab und betreten den Raum der Ablehnung. „Was soll das?“ „Muss das sein?“ „Macht für mich keinen Sinn“ können typische Aussagen in dieser Phase sein. ABER: je nach Team, Mitarbeiter und Situation können diese Reaktionen unterschiedlich stark ausfallen und unterschiedlich lang anhalten. Hintergrund dieser Reaktion ist der verständliche Wunsch, das Alte, Gute, Bewährte beizubehalten. Die Aufgabe der Führungskraft im Raum der Ablehnung besteht darin, die Notwendigkeit, den Sinn und die Dringlichkeit des Wandels deutlich zu machen.
Mit dem Übergang zum dritten Zimmer im Haus der Veränderung kommt die Einsicht, dass der Wandel tatsächlich kommen wird. Loslassen von Gewohntem und die Suche nach Neuem beginnen. Allerdings gibt es für das Neue oft noch keine Klarheit, keine Routinen – es gibt mehr Fragen als Antworten. Darum heißt der dritte Raum auch „der Raum der Verwirrung“. Die Aufgabe der Führungskraft im Raum der Verwirrung besteht darin, Orientierung zu geben, Klarheit zu schaffen und den Menschen dabei zu helfen ihre neuen Rollen zu finden und ihre neuen Aufgaben zu erkennen.
Im vierten Zimmer findet die produktivste Phase der Veränderung statt. Nach dem die Ablehnung zu Einsicht wurde und die Verwirrung nach und nach geklärt ist, befinden wir uns nun im „Raum der Erneuerung“ Die Aufgabe der Führungskraft im Raum der Erneuerung besteht darin, gemeinsam mit dem Team die neuen Aufgaben, Prozesse, Inhalte und Kommunikationswege Schritt für Schritt zu gestalten und konsequent umzusetzen.
Das Bild vom Haus der Veränderung macht deutlich, dass wir nach einem erfolgreichen Change wieder im Raum der Selbstzufriedenheit ankommen, wo wir uns vielleicht schon auf den nächsten Wandel vorbereiten. Außerdem sind die Türen zwischen den Räumen keine Einbahnstraßen und können in beide Richtungen durchschritten werden – das heißt auch wenn man bereits im Raum der Erneuerung ist, können Verwirrung und Ablehnung immer wieder zum Thema werden.
Die Aufgabe der Führungskraft besteht darin, diese Situationen zu erkennen und sowohl mit Verständnis und Unterstützung, aber auch mit klarer Zielorientierung darauf zu reagieren.

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