Der Begriff „Motto-Ziel“ stammt aus dem Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) von Maja Storch und Frank Krause (Krause und Storch 2011).
Motto-Ziele entstehen in einem Prozess, der sowohl die Stärken des Unbewussten als auch die Stärken des (bewussten) Verstandes nutzt.
So werden zunächst intuitiv über eine Auswahl von Bildern limbische Strukturen einbezogen, um dann schrittweise über einen „Dolmetsch-Vorgang“ (Weber und Storch 2018) das Ziel in Worte zu fassen.
Im Modell von Elefant und Reiter könnte man sagen: Der Elefant wählt das motivierende Bild aus – für den Reiter wird die motivierende Botschaft danach in Sprache gefasst.
Beispiele für Motto-Ziele:
- „Tief verwurzelt wachse ich zur Sonne“ (Vor- und Nachbereitung von Vorlesungen),
- „Ich genieße mein dickes Bärenfell und strecke alle Viere von mir“ (Stressregulation), … (Weber und Storch 2018, S. 397)
Die Erstellung von Motto-Zielen in mehreren Schritten
Schritt 1: Priming
- Notiere dein Thema….
- … und dein Gefühl dazu.
- Oder sei ganz offen.
Schritt 2: Bildauswahl
Gehe durch die Bilddatenbank Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und achte auf dein Körpergefühl.
Wähle spontan ein Bild, das ein starkes positives Körpergefühl auslöst.
Schritt 3: Ideenkorb
Notiere alle positiven, hilfreichen Begriffe, die dir zu deinem Bild einfallen.
Bitte zwei weitere Personen, dir ihre positiven, hilfreichen Assoziationen zu deinem Bild zu nennen. Schreibe sie auf.
Schritt 4: Verdichten
Markiere in der Liste deines Ideenkorbes deine Lieblingsbegriffe, die starke positive Körpergefühle auslösen.
Schritt 5: Motto-Ziel
Formuliere aus deinen Lieblingsbegriffen dein Motto-Ziel: Ein Lebenmotto, das motiviert und Ressourcen freisetzt.
Beispiele:
- „Voller Energie und Klarheit gehe ich voran“
- „Mit glücklicher Ruhe und Gelassenheit kommt das Ziel zu mir.“
Beispiele für Teams:
- „Wir bringen Potenziale zum Blühen“
- „Kreativ und klar gestalten wir Lösungen!“
Beispiele für Change:
- „Wir schaffen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.“
- „Flexibel, vernetzt und kundenorientiert gestalten wir die nächste Erfolgs-Ära.“
Schritt 6: Erinnerungshilfe
Wähle dein Bild oder einen anderen Gegenstand (zum Beispiel einen Kieselstein, einen Ring oder eine Legofigur), der dich immer wieder an dein Motto-Ziel erinnert. Platziere es so, dass du es mehrmals am Tag siehst, vor allem in den Situationen, in denen dein Motto-Ziel wirken soll. Zum Beispiel das Foto als Hintergrundbild auf dem Handy oder die Legofigur auf dem Schreibtisch.
Nutze die Erinnerungshilfe, um dein positives Körpergefühl zu stärken und dein Motto-Ziel zu aktivieren.