Achtsamkeit im Alltag
Ob wir morgens mit einem Lächeln aufwachen und abends fröhlich und unbeschwert einschlafen, hängt von vielen physischen und psychischen Faktoren ab. Das individuelle Wohlbefinden, privat wie beruflich, wird durch verschiedene Bereiche definiert. So ist es wichtig, dass
- wir uns ausreichend bewegen,
- wir ein stabiles und sozial förderliches Umfeld mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen haben,
- wir ständig „lernen“ und Neues im Leben erfahren,
- wir unseren Mitmenschen gegenüber hilfsbereit sind, ihnen auch mal ein Lächeln schenken oder „Danke“ sagen
- wir achtsam mit uns und unserer Umwelt umgehen und Achtsamkeit in unser Leben integrieren.
Gerade der letzte Punkt − die Achtsamkeit − ist in unserer heutigen digitalen und schnelllebigen Welt von großer Bedeutung. E-Mails, Telefonate, Kollegen/innen die ins Büro kommen. Chats aus unterschiedlichen Tools, das Handy oder der Laptop – gefühlt haben wir tagtäglich hunderte Dinge parallel, zur gleichen Zeit und am besten gestern zu erledigen.
Achtsam sein im Augenblick
Achtsamkeit (auch Mindfulness genannt) kann uns dabei helfen und beschreibt die Fähigkeit, die eigene Aufmerksamkeit bewusst und wohlwollend (also positiv) auf den gegenwärtigen Moment, auf sich selbst und auf andere zu richten. Durch Achtsamkeit können wir lernen, uns selbst, unseren Körper, unsere Gedanken und Gefühle bewusster wahrzunehmen und mehr Qualität in unser Leben zu bringen. Und wann immer wir einer Stresssituation ausgesetzt sind, können wir selbst entscheiden, wie wir handeln und unsere Impulse bewusster steuern.
Jon Kabat-Zinn und seine Pionierarbeit für die Achtsamkeitsbewegung
Achtsamkeit hat ihren Ursprung in der buddhistischen Tradition und ist ein zentraler Bestandteil der buddhistischen Praxis. In den späten 1970er Jahren beschäftigte sich Jon Kabat-Zinn, ein amerikanischer Molekularbiologe und Professor für Medizin an der University of Massachusetts Medical School, intensiv mit Achtsamkeit. Er gilt als einer der Pioniere der Achtsamkeitsbewegung und hat maßgeblich zur Integration von Achtsamkeit in die westliche Medizin beigetragen.
Achtsamkeit als erlernbare Fähigkeit für ein erfüllteres Leben
Kabat-Zinn war der Ansicht, dass Achtsamkeit eine Fähigkeit ist, die jeder Mensch erlernen und kultivieren kann, um ein bewussteres und erfüllteres Leben zu führen. Er war davon überzeugt, dass Achtsamkeit nicht nur dazu beitragen kann, Stress und Schmerzen zu reduzieren, sondern auch zu einem tieferen Verständnis von uns selbst und unserer Umwelt führen kann. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, dass Achtsamkeit als wirksame Methode zur Verbesserung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens wissenschaftlich anerkannt wurde.
Achtsamkeit bzw. ein achtsamerer Umgang mit sich selbst und anderen führt zu weniger Stress, einer Stärkung des Immunsystems sowie zu mehr Konzentration, Zufriedenheit und Kreativität. Bereits 4 Minuten täglich reichen aus, um nachweislich weniger Stress zu empfinden.